Interview mit den weiblichen Protagonistinnen aus „Mütter, Töchter und andere Krisen“, Annette und Monika

Ich habe die beiden getrennt voneinander befragt – hier ihre Antworten

Ihr Lieben, wir kennen uns nun schon neun Jahre. Kennengelernt haben wir uns im Frühling 2013, damals sind Monika und Sarah gerade in die Villa Waldesruh eingezogen. Wie habt ihr diese Zeit in Erinnerung?

Annette: Stressig. Erst dachte ich ja, die beiden würden nur ein paar Wochen bleiben, schließlich hat Monika anfangs von einer Beziehungspause zu Udo gesprochen. So eine Pause geht ja auch wieder einmal zu Ende. Aber Monika war sowas von stur. Sarah war auch gar nicht begeistert von diesem Umzug.

Monika: Stressig. Meine Mutter hat ständig auf mir herumgehackt. Ich sollte mich anders anziehen, etwas anderes kochen und am besten gleich zu Udo zurückkehren. Sie hat mich eben noch nie verstanden.

Was waren die Hauptstreitpunkte?

Annette (lacht): Fragen Sie mich besser, worüber wir nicht gestritten haben. Am schwierigsten fand ich, dass Monika so überhaupt nicht daran dachte, sich auf eigene Beine zu stellen. Wir leben schließlich im 21. Jahrhundert. Dabei habe ich ihr sogar die Geschäftsführung meiner Textilkette angeboten.

Monika: Für meine Mutter stand immer schon ihre Firma an erster Stelle. Ich hingegen wollte ganz für meine Familie, für meine Tochter da sein. Aber Mutter hat mich ständig gedrängt, in ihre Fußstapfen zu treten.  Ich habe mein eigenes Leben, das ich nach meinen Vorstellungen gestalte. Aber andere Meinungen hat meine Mutter ja noch nie gelten lassen.

Zusatzfrage; Sie, liebe Monika, sind dennoch ihren eigenen Weg gegangen. Bereuen Sie es, ihr Angebot, die Firma zu übernehmen, ausgeschlagen zu haben?

Monika: Niemals! Allerdings muss ich zugeben, es gab eine Zeit, in der ich gerne über mehr Geld verfügt hätte.

Sie beide betonen gern Ihre Unterschiedlichkeit, gibt es auch ein gemeinsames Hobby oder etwas, das sie beide gerne tun?

Annette: Wir kochen beide gerne, aber auch da sind wir uns bei Gott nicht immer einig. Als Monika in die Villa gezogen ist, stand sie mächtig unter dem Einfluss unserer Apothekerin und kochte ständig nur noch Gemüse, Tofu und solches Zeug. Verstehen Sie mich recht, ich mag Gemüse, aber ein Stück Fisch oder Fleisch ist schon auch nicht schlecht. Natürlich esse ich zwischendurch auch gerne Eiernockerln, Krautfleckerl oder Spaghetti pomodore, aber Tofu muss ich nun wirklich nicht haben. Ich habe mir dann gleich eine eigene Küche machen lassen.  Meine Enkelin wusste das auch sehr zu schätzen. Ich koche zwar nicht täglich, aber wenn, dann soll es auch schmecken!

Monika: Erstaunlicher Weise ja, wir kochen gerne. Leider achtet meine Mutter viel zu wenig auf gesunde Ernährung. Eine Zeitlang hielt ich das für ein Generationsproblem. Dummer Weise beeinflusst sie auch in dieser Beziehung meine Tochter Sarah. Das ärgert mich am meisten.

Würden Sie gerne einen Kochkurs machen?

Annette: Schon, aber nur, wenn ihn ein echter Profi hält. Standardgerichte kann ich selber. Es müsste schon etwas Besonderes sein.

Monika: Ja, klar, vorausgesetzt, es wird dort vernünftig gekocht. Hummer und Gänsestopfleber lehne ich ab. Natürlich sollen die Gerichte schmecken, aber vor allem sollen sie gesund sein. Dann ist natürlich auf das Tierwohl zu achten – ich würde nie Eier oder Hühner kaufen, die nicht aus Freilandhaltung stammen.  

Dann lade ich Sie zu einem Kochkurs ein. Der Hamburger Spitzenkoch Lars König betreibt seit einigen Jahren ein Restaurant in Groß-Enzersdorf. Dorthin würden wir sie einladen.

Wie Annette und Monika diesen Tag erleben, erfahren Sie im nächsten Newsletter!